Verfasst von: Heinz Ney | August 7, 2023

Potsdamer Impressionen – Park Sanssouci

Auch ein regnerischer Sommertag zeigt Schönheit.

Alle Fotos: Karin Ney

Titelillustration: Jugenderinnerungen eines alten Mannes (c Florian Nötzel Verlage GmbH, Wilhelmshaven)

3. Juni bis 3. Oktober 2023
Ausstellungseröffnung: Freitag, 2.6.2023, 18.30 Uhr, Eintritt frei!

Der Name Kügelgen begegnet uns in der Malerei, der Literatur und in der Wissenschaft,
die bekanntesten Vertreter der Familie sind die Künstlerzwillinge Karl und Gerhard von
Kügelgen. Die bewegenden Lebensgeschichten der Familie, die sich zwischen
Deutschland und dem Zarenreich abspielten, versetzten uns in die ereignisreiche Welt
des 19. und 20. Jahrhunderts. Leihgaben aus der Familie entführen ins alte Estland, nach
Russland und ins geteilte Deutschland und spannen den Bogen bis in die Gegenwart.
Die Wanderausstellung, die in verschiedenen Museen in Deutschland und Estland
gezeigt werden wird, wurde von Dr. Matthias Donath und Dr. Lars-Arne Dannenberg
vom Zentrum für Kultur//Geschichte in Niederjahna in Sachsen kuratiert. Sie werden zur
Eröffnung in die Ausstellung einführen, zu der auch der Gesandte der Republik
Estlands, Herr Kalvi Noormägi erwartet wird.
Zur Ausstellung erscheint eine Begleitpublikation, die im Museum erworben werden
kann. Das abwechslungsreiche Begleitprogramm umfasst unter anderem einen Vortrag
von Dorothee von Kügelgen zu weiblichen Lebenskonzepten im Baltikum des 19.
Jahrhunderts und einen Vortrag von Anne Untera zu Wilhelm von Kügelgen, dem Autor
der „Jugenderinnerungen eines alten Mannes“ als Künstler. Weitere Informationen
zum Begleitprogramm können der Website des Museums entnommen werden: http://www.ol-
lg.de. Eine Anmeldung für die Veranstaltungen unter Tel. 04131 759950 oder Email:
info@ol-lg.de ist erforderlich.
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Kontakt Öffentlichkeitsarbeit und Marketing Ostpreußisches Landesmuseum
Mareike Kelzenberg M.A., Wissenschaftliche Volontärin
Tel. +49 (0)4131 7599528, E-Mail: m.kelzenberg@ol-lg.de

Ostpreußisches Landesmuseum mit Deutschbaltischer Abteilung
Heiligengeiststraße 38, 21335 Lüneburg, Tel. +49 (0)4131 759950, E-Mail: info@ol-lg.de,
Internet: http://www.ostpreussisches-landesmuseum.de

HINTERLASSE EINEN KOMMENTARBEARBEITEN

Adelssammlung Dohna-Schlobitten gibt in zehn Kapiteln Auskunft zu mitteleuropäischer Adelskultur

Seit dem 18. Juni 2023 zeigt das Museum Schloss Doberlug ein bedeutendes Zeugnis europäischer Adelskultur in deutschem Museumsbesitz. Die Sammlung Dohna-Schlobitten umfasst rund 2.000 Objekte des 16. bis 19. Jahrhunderts, darunter Gemälde, Grafiken, Bücher, Skulpturen, Möbel, Textilien, Silber, Glas und Porzellan. Sie gehörten einst zum Inventar von Schloss Schlobitten, dem Stammsitz der Burggrafen, Grafen und Fürsten zu Dohna-Schlobitten und geben künftig in Doberlug Auskunft über Aspekte mitteleuropäischer Adelskultur. Die Sammlung kommt als Leihgabe der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg nach Südbrandenburg und ist in mehrjähriger intensiver Arbeit auf die neue Präsentation vorbereitet worden. …

Schloss Dohna-Schlobitten (Foto: Archiv)

„Die Sammlung Dohna-Schlobitten ist ein einzigartiges Zeugnis ostpreußischer Geschichte. Im Schloss Doberlug ist sie nun erstmals in ihrer ganzen Vielfalt zu sehen. Dem Bund, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, der Sparkassenstiftung ‚Zukunft Elbe-Elster-Land‘, der Hermann Reemtsma Stiftung und dem Landkreis Elbe-Elster ist ausdrücklich dafür zu danken, dass dies möglich wurde. Ich freue mich sehr, dass den Besucherinnen und Besuchern im Schloss Doberlug künftig Vergangenheit und Bedeutung der ostmitteleuropäischen Adelskultur in moderner Weise vermittelt werden. Deshalb haben wir dieses für die Region so wichtige Kulturprojekt auch gern aktiv unterstützt.“ (Prof. Dr. Christoph Martin Vogtherr, Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg)

Schloss Doberlug (Foto: http://www.museumsverbund-lkee.de)

„Die Geschichte der Familie Dohna spiegelt die Geschichte Deutschlands: In der Familie des ostpreußischen Adelsgeschlechtes mit sächsischen und Lausitzer Wurzeln finden sich Aufklärer und Staatsmänner neben Militärs, NS-Anhänger neben Widerständlern – manchmal in einer Person. Die Ausstellung in Doberlug ist einzigartig: Sie ist die einzig erhaltene ostpreußische Adelssammlung. Sie ermöglicht Einblicke in eine untergegangene Welt. Und sie ermöglicht die Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte.“ (Kulturministerin Dr. Manja Schüle)

Schloss Doberlug (Foto: http://www.museumsverbund-lkee.de)

Am 20. Juni ging „Vom Feinsten“ in den regulären Betrieb und kann von Dienstag bis Sonntag von 11.00 bis 18.00 Uhr (Oktober bis März bis 17.00 Uhr) besucht werden. 

Kontakt

Museum Schloss Doberlug

im Museumsverbund Elbe-Elster

Schlossplatz 1

03253 Doberlug-Kirchhain

Tel. 035322 6888 520

http://www.museumsverbund-lkee.de

museum-schlossdoberlug@lkee.de

Öffnungszeiten

Dienstag – Sonntag von 11.00 bis 18.00 Uhr

Oktober – März bis 17.00 Uhr

Gruppen nach vorheriger Anmeldung auch außerhalb der Öffnungszeiten.

Eintritt

8,00 Euro, ermäßigt 4,00 Euro

Gruppen ab 15 Personen 6,00 Euro pro Person   Führungen 2,00 Euro pro Person, Gruppen bis 15 Personen 30,00 Euro

Verfasst von: Heinz Ney | Januar 26, 2023

»Hafenstädte im Baltikum«

Memel | Klaipėda

Ein Vortrag von Sonya Winterberg im Rahmen der Reihe »Hafenstädte im Baltikum«

Dienstag, 7. Februar 2023, 18 Uhr

Urania »Wilhelm Foerster« Potsdam

Gutenbergstraße 71

14467 Potsdam

Anmeldung und Vorverkauf:

Urania »Wilhelm Förster« Potsdam, T. +49 (0)331 29 17 41 oder E-Mail verein@urania-potsdam.de

Eintritt: 9,00 €, erm. 7,00 €

Die Stadt Memel/Klaipėda, die im August 2022 ihren 770. Geburtstag feierte, geht auf eine Burggründung durch den livländischen Zweig des Deutschen Ordens zurück. Die günstige Lage an der Mündung des Kurischen Haffs in die Ostsee begründete ihre Bedeutung als Handels- und Hafenstadt. Geprägt ist die Stadt durch ihre Jahrhunderte lange Zugehörigkeit zum Ordensstaat und später zu Preußen. Beide Weltkriege des 20. Jahrhunderts hatten für Memel und seine Bevölkerung fatale Folgen. Heute ist Klaipėda Litauens wichtigster Ostseehafen und eine Universitätsstadt mit einem regen Kulturleben.

Die Referentin

Die finnlandschwedische Journalistin Sonya Winterberg arbeitet seit über zwanzig Jahren für Medien in Europa und Nordamerika. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist dabei die Langzeitbeobachtung von Menschen in krisenhaften Lebenssituationen. Von Mai bis September 2022 war sie mit einem Stipendium des Kulturforums als Stadtschreiberin in Memel/Klaipėda. Sie lebt in Radebeul und Nova Scotia/Kanada.

Die Reihe »Hafenstädte im Baltikum«

Estland, Lettland und Litauen, seit 2004 Mitgliedsstaaten der EU und der NATO, haben in den gut dreißig Jahren ihrer Unabhängigkeit eine beeindruckende Entwicklung gemacht, die im übrigen Europa allzu wenig Beachtung findet. In der aktuellen weltpolitischen Situation sind die baltischen Staaten in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit gerückt. Dass die Bewohner der Baltischen Staaten sich durch die gegenwärtige russische Aggressionspolitik unmittelbar bedroht fühlen, erklärt sich aus der geographischen Lage ebenso wie aus der historischen Erfahrung russischer und sowjetischer Vorherrschaft.

Was wissen wir über die Kultur und Geschichte dieser Region, deren Städte bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts noch durch eine deutsche Oberschicht geprägt waren? In unserem Vortragszyklus stellen wir drei faszinierende Hafenstädte des Baltikums vor.

Eine Veranstaltungsreihe des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Zusammenarbeit mit der Urania »Wilhelm Förster« Potsdam

Bildnachweis: Klaipėda vasara | Sommer in Memel/Klaipėda. Foto: © Wikimedia, Mantas Volungevičius, © Diego Delso

Kontakt

Dr. Klaus Harer
T. +49 331 20098-44
harer@kulturforum.info

Verfasst von: Heinz Ney | November 26, 2022

Das Mysterium der gefalteten Edelschwerter

Die legendäre Prussia-Sammlung im Königsberger Schloss war das historische Gedächtnis Ostpreußens. 1945 wurde sie in alle Winde zerstreut. Wissenschaftler rekonstruieren und digitalisieren jetzt die Bestände und machen erstaunliche Entdeckungen.

Berthold Seewald

„Die Welt“, Berthold Seewald, Leitender Redakteur Geschichte

Prussia Prunkschwert
Die Pruzzen verfügten über hochwertige Schwerter. Warum aber wurden viele dieser Klingen gefaltet und damit unbrauchbar gemacht?Quelle: Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte/Claudia Plamp (2); Montage welt.de

Zu den Opfern von Putins Krieg gegen die Ukraine gehört auch Ostpreußen, oder besser: die Erinnerungsarbeit daran. Als 2005 in Kaliningrad, wie Königsberg seit 1946 heißt, der Stadtgründung vor 750 Jahren gedacht wurde, hatte Moskau noch Zeichen gut nachbarschaftlicher Zusammenarbeit mit deutschen und polnischen Stellen ausgesandt. Eines davon war die Intensivierung der Suche nach der legendären Prussia-Sammlung, die bis 1945 im Königsberger Schloss untergebracht war: das Andenken nicht nur Ostpreußens, sondern weiter Teile des Baltikums.

Inzwischen ist dieser Versuch einer Kaliningrader Identitätsfindung der Einrichtung militärischer Sperrgebiete und weitgehender Abschottung gewichen. Zum Glück hat das wissenschaftliche Großunternehmen, das damals im Geist der Entspannungspolitik erdacht und 2012 gestartet wurde, bereits so viel Fahrt aufgenommen, dass trotzdem eine erste Zwischenbilanz gezogen werden kann. Unter dem sperrigen Titel „Forschungskontinuität und Kontinuitätsforschung. Siedlungsarchäologische Grundlagenforschung zur Eisenzeit im Baltikum“ werden große Teile der Prussia-Sammlung katalogisiert und digital mehrsprachig zugänglich gemacht. Viele ihrer verstreuten Bestände konnten identifiziert, ihre Provenienzen erforscht werden. Hinzu kommen neue Grabungen, konservatorische Maßnahmen und eine naturwissenschaftlich-technische Begleitforschung.

Das Schloss war ein Wahrzeichen Königsbergs. Ende des Zweiten Weltkriegs wurde es zerstört
Das Schloss war ein Wahrzeichen Königsbergs. Ende des Zweiten Weltkriegs wurde es zerstörtQuelle: picture-alliance / akg-images

Einige Zahlen demonstrieren die Größenordnung. Seit dem späten 18. Jahrhundert hatte ein Heer von haupt- und ehrenamtlichen Archäologen und Heimatforschern in Ostpreußen bis zu 400.000 Funde der Prussia-Sammlung zusammengetragen. Zehntausende Artefakte wurden ab 1943 nach Westen evakuiert und gelangten 1949 in die Akademie der Wissenschaften in Ost-Berlin. Die berühmte Schausammlung blieb in Königsberg und wurde von sowjetischen Truppen erbeutet. Nach dem Ende des Ostblocks 1990/91 wurde Teile des Stadtgebiets zum Eldorado für Ausgräber. So kamen weitere 25.000 Artefakte ans Licht. Ein weiterer Bestand liegt in Allenstein (Olsztyn) in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.

„Wir haben das Glück, dass wir dies im Rahmen eines auf 18 Jahre befristeten Langzeitprojekts der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz aufarbeiten können“, sagt Matthias Wemhoff, Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin. Zusammen mit Claus von Carnap-Bornheim, Vorstand der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf, leitet er ein Projekt, dem neben einem angestellten Wissenschaftlerteam zahlreiche Kollegen aus Polen und den baltischen Staaten angehören. Die Zusammenarbeit mit den russischen Kollegen liegt dagegen seit Februar 2022 auf Eis.

Verfasst von: Heinz Ney | September 21, 2022

40. Sportschiffer-Gottesdienst am 17.9.2022

Am Samstag, dem 17. September 2022 fand in der Havelbucht vor der „Heilandskirche am Port“ zu Potsdam-Sacrow der 40. Sportschiffer-Gottesdienst statt. Motto 2022:

„Vertrauen wagen“ (Psalm 23, Verse 1 und 2)

Einige Fotoreminiszenzen sind hier zu sehen.

Als Prediger fungierten: Bischof Dr. Bernhard Felmberg, Ev. Militärseelsorge und Prälat Dr. Stefan Dybowski, Erzbistum Berlin. Die liturgische Leitung hatte Pfarrer Stephan Krüger von der Evangelischen Pfingstgemeinde in Potsdam.

Der Posaunenchor  der Evangelischen Gemeinde Tiergarten begleitete den GD musikalisch.

Die EAS (Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung in der Bundesrepublik Deutschland e.V.) gestaltete ein sommerliches Rahmenprogramm mit Live-Musik, Speisen und Getränken.

Die Heilandskirche wurde durch den Hofarchitekten Friedrich Wilhelm IV, Ludwig Persius, im italienischen Stil erbaut und 1844 eingeweiht. Die in das Wasser hineinragende Kirche vermittelt Assoziationen an ein Schiff. Den Innenraum der Kirche dominiert ein Freskogemälde im byzantinischen Stil. Es zeigt Christus mit den vier Evangelisten. Der Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné gestaltete das Gelände um das Kirchengebäude und den Park des Schlosses Sacrow. Park und Heilandskirche sind heute Teil der Potsdamer Havellandschaft, die mit ihren Schlössern und Gärten seit 1990 Weltkulturerbe ist.

Verfasst von: Heinz Ney | August 23, 2022

40. Sportschiffer-Gottesdienst 2022

Der „count down“ ist angelaufen.

Am Samstag, dem 17. September 2022 findet in der Havelbucht vor der „Heilandskirche am Port“ zu Potsdam-Sacrow um 14.30 Uhr der 40. Sportschiffer-Gottesdienst statt. Der Gottesdienst steht in diesem Jahr unter dem Motto: „Vertrauen wagen (Psalm 23, Verse 1 und 2).

Prediger sind: Bischof Dr. Bernhard Felmberg, Ev. Militärseelsorge und Prälat Dr. Stefan Dybowski, Erzbistum Berlin.

Liturg ist Pfarrer Stephan Krüger von der Evangelischen Pfingstgemeinde in Potsdam.

Der Gottesdienst wird musikalisch begleitet vom Posaunenchor  der Evangelischen Gemeinde Tiergarten.

Verfasst von: Heinz Ney | Mai 27, 2022

Besuch in Zixdorf/Potsdam Mittelmark

Kirchhof Zixdorf

Die gepflanzt sind im Hause des HERRN,

werden in den Vorhöfen unsres Gottes grünen.

Und wenn sie auch alt werden,

werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein.

Psalm 92,14-15 (Losungswort am Himmelfahrtstag 2022)

Verfasst von: Heinz Ney | Mai 20, 2022

Leuchtturm-Projekt ELEKTRA

Franziska Giffey tauft die ELEKTRA

Im Berliner Westhafen hat Franziska Giffey, die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, die ELEKTRA getauft! Nach fast zweijähriger Bauzeit auf der Schiffswerft Hermann Barthel GmbH in Derben und der Überführung in den Berliner Westhafen kann jetzt die Langzeiterprobung dieses einzigartigen, innovativen und emissionsfreien Schubbootes beginnen.

Petra Cardinal, Geschäftsführerin der BEHALA, begrüßte rund 250 Gäste, die sich im Hafenbecken II versammelt hatten. Darunter befanden sich zahlreiche Vertreter*innen aus Politik und Behörden, außerdem von den Projektpartnern und Zulieferern, dem Projektträger und Projektkoordinator, aus der Hafenwirtschaft und verschiedenen Verbänden, der Presse sowie Mitgliedern des Aufsichtsrats und der Belegschaften.

In der Eröffnungsrede sprach Bundesminister Dr. Volker Wissing über die Bedeutung der Wasserstoffmobilität für das Erreichen der Klimaschutzziele der Bundesregierung. „Die ELEKTRA ist ein Leuchtturm-Projekt: Sie ist das weltweit erste Schubboot, bei dem ein batterieelektrischer Antrieb mit Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik kombiniert wird. Das gesamte Projekt ist eine Blaupause für die klima- und umweltfreundliche Binnenschifffahrt und nicht nur technisch sondern auch regulatorisch eine echte Pionierleistung.“

Prof. Dr.-Ing. Gerd Holbach, Gesamtprojektleiter von der Technischen Universität Berlin, erläuterte kurz das Gesamtprojekt, die Konzeption und den Entwurf zum Bau des innovativen Schubboots.

Unter der Projektleitung des Fachgebietes Entwurf und Betrieb Maritimer Systeme der TU Berlin sind die Unternehmen BEHALA – Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft (Logistik), Schiffswerft Hermann Barthel, BALLARD Power Systems (Brennstoffzellen), Argo-Anleg (Wasserstoffsystem), SER Schiffselektronik Rostock (elektr. Energiesystem), EST-Floattech (Akkusystem) und HGK Shipping (nautischer Betrieb) an der Entwicklung, am Bau und der Erprobung der ELEKTRA als Partner beteiligt.

Die ELEKTRA wird als erstes emissionsfreies Schiff eine Vorbildfunktion einnehmen, denn dieses Energiesystem ist so konzipiert, dass es auf eine Vielzahl von Binnenschiffs- und Küstenschiffstypen übertragbar ist.

Die Abwärme der Brennstoffzellen wird durch eine konsequente Wasserkühlung genutzt und über eine Sole-Wärmepumpe werden die Räume beheizt. Dabei ist es von Vorteil, dass das Schiff immer Wasser mit Temperaturen von über 0° C unter dem Kiel zur Verfügung hat.

Der Einsatz eines selbstentwickelten Energiemanagementsystems und eines Fahrassistenten unterstützen den Schiffsführer und Logistiker bei der Planung der Einsätze und der Durchführung der Transporte.

Mit 750 kg nutzbarem gasförmigem Wasserstoff bei einem Druck von 500 bar an Bord und einer Batteriekapazität von ca. 2.500 Kilowattstunden hat das Schiff im Schubverband mit dem beladenen Schwergutleichter URSUS eine Reichweite von ca. 400 Kilometern. Daher wird in den Fahrtgebieten von Berlin Richtung Rhein/Ruhr, Hamburg und Stettin neben dem Westhafen unterwegs nur jeweils eine weitere Landstation zur Versorgung der ELEKTRA mit Wasserstoff und Strom benötigt. Insgesamt können Verbände bis 150 m Länge gefahren werden.

Sowohl im Berliner Westhafen als auch im Hafen Lüneburg werden die ersten Stationen für den Wechsel der Wasserstofftanks und elektrische Ladestationen in der benötigten Leistungsklasse von 500 Kilowatt in 2023 in Betrieb genommen.

Bei einem Gesamtprojektvolumen von ca. 14,6 Mio. Euro wird das Projekt durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit ca. 9,1 Mio. Euro gefördert und vom Projektträger Jülich (PTJ) und der Nationalen Organisation für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) betreut und koordiniert.

Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey ist Taufpatin der ELEKTRA

Quelle HHLA, 16.05.2022

Verfasst von: Heinz Ney | März 1, 2022

Die Welt ist aufgewacht!

Freiheit für die Ukraine!

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